Der „Rote Otto“
Wahrzeichen des Stadtteils Landwasser ist der „Rote Otto“, eine zwölf Meter hohe rote Figurengruppe aus Polyester und Beton, die 1973 an herausgehobener Stelle aufgestellt wurde. Die formal stark reduzierten Figuren von Mann und Frau des Künstlers Eberhard Rau können sich im oberen Bereich der Plastik je nach Luftbewegung drehen. Mit dabei ist ein Halbgott aus der römischen Mythologie, Faunus. Er gilt als Beschützer von Bauern und Hirten und symbolisiert die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier.
Mit den großen Kugelaugen und dem freundlich grinsenden Gesichtsausdruck begrüßt der Rote Otto Besucher und Anwohner. Die Oberkörper der drei Figuren sind beweglich auf dem Betonsockel befestigt und drehen sich mit dem Wind. Dies bewirkt wiederum ein Ineinanderspielen der klobigen Hände und wird so zu einem Windspiel.
Den Namen „Roter Otto“ hat der Künstler seiner Plastik nicht selbst gegeben. Die Bürger von Landwasser sollten entscheiden, wie sie ihren neuen Nachbarn nennen möchten. Man einigte sich auf „Roter Otto“.
Schon 1985 befürchtete man kurzzeitig Ottos Ende. Das Windspiel funktionierte nicht mehr und durch Risse in der Plastikverkleidung begann die Eisenkonstruktion zu rosten. Fast 30 Jahre später tauchte das Problem erneut auf.
Die Bewohner Landwassers setzten sich beide Male für die Restaurationsarbeiten ein. Zwischenzeitlich ist der „Rote Otto“ als Kulturdenkmal durch das Land Baden-Württemberg anerkannt und eingestuft und genießt so einen besonderen Schutz.
Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2016 konnte die Stadt Freiburg den sanierten Roten Otto am 4.8.2015 der Bevölkerung wieder übergeben.
Angelehnt an einen Beitrag in der Festschrift „50 Jahre Landwasser“ (2016)